Über uns


Am 08.06.18, habe ich unseren kleinen Sohn in der 17. ssw still geboren. Der lang ersehnte Junge von meinem Mann und mir.

Erst lässt man sich auf dieses Wunder trotz aller Zweifel ein und dann verabschiedet es sich einfach wieder.

Auf Grund eines Hydrops fetalis und dem Verdacht auf Turner Syndrom mit Trisomie, hat sein Herzchen einfach aufgehört zu schlagen.

Der Wunsch wieder schwanger zu werden ist sehr groß. Doch die Vernunft sagt, dass wir Zeit brauchen.

 

Der Schmerz, den man empfindet, wenn das eigene Kind stirbt, es still zur Welt bringt und schließlich wenige Stunden später das Krankenhaus mit leeren Händen verlässt ... ist unbeschreiblich, unermesslich groß. Und doch, hat dieses Kind - der kleine Thorin - uns eine Erfahrung geschenkt, die unser Leben um so vieles reicher, kostbarer und heller erstrahlen lässt, als zuvor.

Ich erinnere mich noch genau an den Schmerz, der mich wie eine eiskalte Klinge mitten ins Herz traf, als wir in den Krankenhausaufzug stiegen,

um nach Hause zu fahren. Mit der einen Hand umklammerte ich die Sternchenmappe, die uns die Ärztin nach der Diagnose überreicht hatte. Ich hielt sie fest, wie einen kostbaren Schatz, den es um jeden Preis sicher hier heraus zubringen galt. Meine Freundin nahm meine andere Hand in ihre und drückte sie fest. Eine Mama mit ihrem Neugeborenen Kind, einem etwas älteren Kind und ihrer Familie stieg ebenfalls ein.

Sie alle strahlten vor Glück. Neugierig beugte sich der kleine Junge über den Kinderwagen in dem sein Geschwisterchen friedlich schlummerte und fragte aufgeregt, "Nach Hause?" "Ja, jetzt gehen wir alle nach Hause", antwortet seine Mama und lächelte glückseelig. Mir zerriss dieser Moment das Herz. Nur wenige Stunden zuvor, war ich auch Mama geworden ... eine Sternenmama,

die einen kostbaren Teil ihres Herzens und ihrer Seele für immer hergeben muss.

Thorin-Jarl Stolze wird in unserem Familiengrab in Geldern, in einer winzigen Urne, beigesetzt. Er wurde in unser Familienstammbuch eingetragen und hat damit nicht nur einen Platz in unseren Herzen, sondern für alle nachvollziehbar, auch in unserer Welt.

 

Leider haben nicht alle Sterneneltern die Möglichkeit, ihr Kind in das Familienstammbuch eintragen zu lassen.

Nicht jedes Sternchen wird "geboren". Viele von diesen wundervollen Seelen verlassen ihre Eltern still und heimlich in einem frühen Abort. Trozdem hinterlassen sie im Herzen ihrer Eltern und auch im Bauch ihrer Mama eine Leere, die nur schwer zu ertragen ist. Viel zu oft, nimmt die Außenwelt diese Kinder nicht wahr. Wie soll man seinem Umfeld auch begreiflich machen, was geschehen ist? Wie sehr man um das verlorene Wunder trauert?

 

Thorins kurzes Leben und die Sehnsucht danach, ihn für die realen Welt sichtbar machen zu können,

ließ in mir den Wunsch heranreifen, für ALLE Sternchen einen Platz in dieser Welt zu schaffen, an dem jeder sie sehen und an sie denken kann.

Seit Tagen arbeite ich an dieser Homepage. Suche passende Bilder, überlege mir, wie man die Seite gestalten kann. Sie soll kein Ort, auschließlich für Trauer ohne Hoffnung oder Liebe sein. Denn so traurig der Verlust unserer Sternchen auch ist, möchten wir die Liebe, Hoffnung und den Mut, zu unseren kleinen Kindern zu stehen, nicht in graue Gewänder hüllen.


Ich wünsche uns allen, dass wir unser inneres Gleichgewicht, unsere Kraft und inneres Heilsein, wieder finden und mit den Ereignisen Frieden schließen können.